Fieser Urwald im Pape National Park
Ergänzt am: 4. Juni 2024 //
Fieser Urwald im Pape National Park - Reiseblog Baltikum. Der letzte Kitespot vor der Grenze nach Litauen ist in Rucave am Pape Nationalpark. Der Spot ist schwierig, schwere Brandung und starke Strömung, Mich haut's immer nur vom Brett.
Gegen 14:00 Uhr schnappen wir das Fahrrad und wollen eine Rundtour machen, die im "allwissenden" Reiseführer ausgeschrieben war.
Durch dichtesten Urwald, Insekten geplagt, mannshohes hohes Gras und gruseligen Farn kämpfen wir uns voran, immer wieder umkehrend, weil der Trampelpfad plötzlich endet. Wie bitteschön kann man das als Fahrradweg auszeichnen!?
Das ist ein echter finsterer und undurchdringlicher Urwald. Überall rotten umgestürzte Bäume vor sich hin, guckt man weiter rein in den Wald wird es irgendwann ganz schwarz und dunkel. Während wir im Slalom den Wildschwein Suhlen weichen, hoffen wir, dass die Bewohner weit weg sind. Später schieben wir das Rad durch tiefen Sand. Nur wer das Abenteuer sucht sollte die Seen bei Pape mit dem Rad umrunden.
In diesem Wald kann man wirklich baden. Wer das noch nicht kennt, lese hier alles über Waldbaden.
Aber wir schaffen es. Plötzlich raus aus dem Wald und auf einem endlosen Stoppelfeld. Einmal wieder Kind sein und auf den Strohballen klettern.
Nun haben wir erst 20 von den 42 km geschafft. Immer wieder müssen wir den Weg neu suchen, keine Schilder oder Schilder, die ins Dickicht weisen verwirren uns. Ich strample und kämpfe.
Zu guter letzt platzt der Regen los und geht nahtlos in Dauerregen über. Wir sind Arschnass geworden. Endlich am Bus baut Normen eine Trocknungsvorrichtung. Darauf hätten wir nach unserer Waschaktion schon kommen können. Aber da war ja eitel Sonnenschein.
Nass und verschwitzt wie wir sind springen wir nochmal in die hohen Wellen und waschen den Finsterwald von uns ab.
Route durch den Pape Nationalpark für Wiederholungstäter
Zum ersten Mal mit Heizung fahren wir zum zum Haff an die Kuhrische Nehrung.
Wunderschönes goldenes Licht begleitet uns.
Litauen
Es werden immer weniger Holzhäuschen in Litauen.
Es gibt keinen Alkohol nach acht und plötzlich sprechen die Leute russisch statt englisch. Naja und ein wenig deutsch: "Nix Alkohol..."
Die Straßen nicht so sonderlich gut, Autos fahren wild durch die Nacht und im strömenden Regen auf schlechter schmaler Straße überholen sie mit rasender Geschwindigkeit. Rocky Horror Picture Show?
Im Haff ist es spät, ich mache ca. 30 Sekunden die Türe auf um die Räder raus zu stellen, dreh mich um und seh einen Insektenschwarm im Bus, wie es früher an den Straßenlaternen zu sehen war! Eine halbe Stunde lang jagen wir Falter, Fliegen, Mücken und was weiß ich aus dem Bus, bis wir endlich (ich) völlig k.o. in die Koje fallen.