Bauernregeln – Wetterweisheiten mit Wurzeln

[Ergänzt am: 28. Mai 2025]

Sie reimen sich, sie klingen charmant altmodisch – und manchmal stimmen sie sogar: Bauernregeln begleiten uns seit Jahrhunderten durch das Jahr. Sie verbinden Naturbeobachtung mit Erfahrung, überliefern Wetter- und Pflanzenwissen und sind ein Stück ländlicher Kulturgeschichte.
Heute erscheinen sie wie Folklore, haben die Sprüche doch einen wahren Kern? Jedenfalls haben sie mehr Witz als man denkt.
"Schaltjahr ist Kaltjahr".
Das Bild wurde KI generiert, schaut ruhig mal die KI-Bildserie über Bauernregeln.
Hier eine Auswahl klassischer und kurioser Bauernregeln – sortiert nach Monaten.
Januar bis März
Januar:
- Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß.
- Januar muss krachen, soll der Frühling lachen.
Februar:
- Wie’s im Februar auch immer war – so wird das ganze nächste Jahr.
- Wenn der Nordwind im Februar nicht will, kommt er sicher im April.
März:
- Märzen-Schnee tut Saaten weh.
- Wie der März, so der Sommer.
April bis Juni
April:
- April, April, der weiß nicht, was er will.
- Wenn's im April viel regnet, wächst Brot und Wein im Übermaß.
Mai:
- Mai kühl und nass, füllt Scheuer und Fass.
- Vor Nachtfrost bist du sicher nicht, bevor Sophie vorüber ist. (→ Eisheilige!)
Juni:
- Ist der Juni warm und nass, gibt’s viel Korn und noch mehr Gras.
- Wenn’s im Juni viel regnet, wird’s zu Weihnachten verschneit.
- Gibt's im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide fetter, aber Juni viel Donner, verkündet trüben Sommer.
- Im Juni kühl und trocken, dann gibt's was in die Milch zu brocken.
- Im Juni Bauer bete, dass der Hagel nicht alles zertrete.
- Juniflut bringt den Bauer um Hab und Gut.
- Um wem das alles zu dumm ist, holt sich eine Greenbox
Juli bis September
Juli:
- Juli heiß, lohnt Müh' und Fleiß.
- Wenn der Siebenschläfer Regen bringt, regnet’s sieben Wochen lang. (27. Juni!)
August:
- Hitze im August bringt Wein und Most.
- Augustregen ist dem Bauern ein Segen.
September:
- September schön in Sonnenschein, wird der Oktober golden sein.
- Fällt das Laub sehr früh vom Baum, wird der Winter ein Alptraum.
Oktober bis Dezember
Oktober:
- Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter rein.
- Laubfall im Oktober bringt ein fruchtbar Jahr hervor.
November:
- November hell und klar, ist selten das nächste Jahr.
- Wenn's im November blitzt und kracht, wird der Winter eine Pracht.
Dezember:
- Weihnacht im Schnee, Ostern im Klee.
- Ist der Dezember mild und nass, wird der Winter ein krasser Spaß.
Fazit
Bauernregeln sind mehr als kuriose Reime – sie sind poetische Notizen einer Zeit, in der das Wetter tägliche Existenz bedeutete.
Ob sie heute noch verlässlich sind? Vielleicht nicht immer. Aber sie erzählen vom genauen Hinschauen, vom Leben mit der Natur – und davon, wie der Mensch versucht hat, Muster im Wandel der Zeit zu erkennen.
Ein kleines Stück Alltagsphilosophie – in Reimform.
Auffällig ist vielleicht aber doch, dass es für Juni auffällig viele Regenregeln gibt. Vielleicht weil im Juni anders als im April oder Mai der Regen schon richtig auffällt. Für den 29. Juni, den St. Peterstag, heisst es etwa:
"Regnet's am St. Peters Tag, drohen 30 Regen Tag"
Oder: "Juni viel Donner – verkündet trüben (Hoch) Sommer"
Die Juni-Bauernregeln vermitteln aber auch ganz tröstliche Botschaften, so dass Sie, liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, vielleicht doch erst im Spätherbst pflanzen können, was sie im Frühjahr verpasst haben:
"Stellt der Juni mild sich ein, wird's auch der September/Dezember sein."
Und zum Schluss zeigen wir Ihnen im Folgenden noch mehr Bauernregeln für Juni:
"Nordwind, der im Juni weht, nicht im besten Rufe steht. Kommt er an mit kaltem Gruss, Gewitter folgen muss."
"Wenn die Junihitze sich stellt, stellt sich auch die Dezemberkält‘."
"Wenn an St. Anton (13. Juni) gut Wetter lacht, St. Peter (29. Juni) viel Wasser macht."
"Regnet es am Johannistag, regnet es noch 14 Tag."
"Ein Feuer und ein Wasserkessel drauf, das ist des Brachmonds bester Lauf."
"Reif in der Juninacht, dem Bauern viel Sorgen macht."
"Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er fast das ganze Jahr."
"Kalter Juniregen, bringt Wein und Honig keinen Segen."
"Juni kalt und nass, lässt leer Scheun und Fass."
"Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide fetter, aber Juni viel Donner, verkündet trüben Sommer."
"Im Juni kühl und trocken, dann gibt’s was in die Milch zu brocken."
"Im Juni Bauer bete, dass der Hagel nicht alles zertrete."
"Juniflut bringt den Bauer um Hab und Gut."
"Das Wetter, mit dem die Heuernte beginnt, sich in der Kornernte find’t."
"Auf einen nassen Sommer fürwahr, folgt Teuerung im nächsten Jahr."
"Wenn die Nacht zu langen beginnt, die Hitze am stärksten zunimmt. "
"Verbirgt sich das Tierchen bis Johanni und weiter, wird’s Wetter einstweilen nicht warm und nicht heiter."
"Der Kuckuck kündet feuchte Zeit, wenn er nach Johanni schreit."
"Stechen die Mücken und die Fliegen, wird’s Heu nicht lange trocken liegen."
"Brüllen ängstlich die Küh, ist’s gute Wetter bald perdü.
Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist
"Wahre Erkenntnisse des Wetters" von Leonhard Reynman mit Bauernregeln wie dieser:
"Wenn sich Kälte im Winter lindert,
alsbald man Schnee empfindet.
Es seien dunkle Wolken dabei,
so sag, dass es ein Regen sei."
Lostage
- Kommt der Frost im Januar nicht, zeigt im März er sein Gesicht.
- Wächst das Gras im Januar, ist's im Sommer in Gefahr.
- Wenn im Januar viel Nebel steigt, sich ein schönes Frühjahr zeigt.
- Anfang und Ende vom Januar zeigen das Wetter fürs ganze Jahr.
- Hat der Januar viel Regen, bringt's den Früchten keinen Segen.
- Im Januar viel Muckentanz, verdirbt die Futterernte ganz.
Phänologie
- Sitzt im November fest das Laub, wird der Winter hart, das glaub.
- Siehst du schon gelbe Blümlein im Freien, magst du getrost den Samen streuen.
- Wenn das Feld arm ist, sind die Bienen reich.
- Je stärker im Walde die Bäume knacken, je höher wird der Winter packen.
- Je früher im April der Schlehdorn blüht, desto früher der Schnitter zur Ernte zieht.
- Viele Eicheln im September, viel Schnee im Dezember.
- "Wenn Johanniswürmchen schön leuchten und glänzen, kommt Wetter zu Lust und im Freien zu Tänzen" oder
- "Der Kuckuck kündet feuchte Zeit, wenn er nach Johanni (24.6.) schreit" und
- "Stechen die Mücken und die Fliegen, wird’s Heu nicht lange trocken liegen"