Mit dem Wohnmobil zum Gardasee und nach Rimini
Ergänzt am: 20. Juni 2024 //
14. Mai
Schön ist es in Rimini. Dennoch. Muss jeder Strand ein Riesenrad haben? Wo bleibt die Vielfalt…?
Sonst beschwere ich mich ja immer darüber, dass Europa immer ähnlicher wird. Egal ob Straßburg, Berlin oder Rimini, ein Designer Outlet darf nicht fehlen. In Ungarn musst du nach Gulaschsuppe suchen (war das nicht mal sowas wie ein Wahrzeichen für Ungarn, oder darf man sowas schon gar nicht mehr sagen, weil man ein böses Vorurteil bemüht) und findest eine für Touristen. Touristensuppe hin oder her, sie schmeckte super. Aber ansonsten? Pizza, Döner und Bratwurst.
Lidl Aldi Netto lösen heimische Supermärkte schon seit 20 Jahren ab. Ich war 2000 ziemlich entsetzt, als in Tarifa ein Lidl mit Glanz und Gloria eröffnete. Ich fühlte mich verfolgt. Traurig war ich, als Continente verschwand und dafür ein großer französischer Cora erschien.
Wo ist die viel beschworene Diversität? Vielfalt scheint es nur zu geben, wenn es darum geht, möglichst viele Geschlechter zu erfinden. Ansonsten heißt Vielfalt, Starbucks, H&M oder McDoof.
Nun, das ist halt Zeitgeist.
Schön ist es in Italien und es gibt noch genügend Leute, die "Ciao Bella" rufen und sich freuen, wenn man versucht, italienisch zu sprechen anstatt wie sonst überall auf der Welt Englisch.
Und Nudeln und Eis können Sie immer noch wie kein anderer.
Und falls Ihr es noch nicht mitbekommen habt, wir fahren gerade mit dem Wohnmobil zum Gardasee bis Igea Marina bei Rimini.
10. Mai
Campeggio Riccardo, sehr zu empfehlen, bei Bellaria-Igea Marina.
Vor Himmelfahrt ist der Ort eine Geisterstadt. Alles ordentlich, sauber, Hotel an Hotel, Strandbude an Strandbude und alle zu.
Dann erwacht Leben, den Strand pflügen Bagger, schieben den Sand hin und her und glätten die Ebene. Was dem Kleingärtner der Rasenmäher ist dem Strandpfleger der Sandrüttler: Muscheln und Steinchen werden aussortiert und auf Haufen gesammelt, die die Bagger wiederum abtransportieren. Es gibt so viele schöne Muscheln, für Muschelsammler ein Paradies.
Dann wird die Parzelle vermessen. Vier Quadratmedert, in die Mitte ein Pflock für den Sonnenschirm, Platz für zwei Liegen, buchbar beim Strandabschnittsverwalter.
Ich habe mir sagen lassen, dass diese Strandabschnitte in schlechten Zeiten an arme Familien übertragen wurden, damit sie ein Auskommen damit haben. Inzwischen will die EU das verbieten.
Richtig cool: Der Abschnitt vor Campeggio Riccardo ist ohne Bewirtschaftung, einfach nur Strand. Der einzige von Ravenna bis Rimini.
5. Mai
Sonntag 5.4.
Auf zum Gardasee, Frühstück am Lago di Toblino.
Kurzer Irrewg durch Weingärten, wir müssen umkehren, komisches Navi...
Tipp: Fahre hinter Massone auf SS24Odir, der herrliche Blick auf den Gardasee von oben beeindruckt.
Ein paar Haarnadelkurven später sind wir in
Nago-Torbole: voll und eng, Campingplätze wenig einladend, wir machen, dass wir fortkommen.
Am westlichen Gardaseeufer entlang, wunderschön, kurzer Halt in Campione, bis nach Sirmione. Hier steigen nwir aufs Fahrrad um, riesen Eis, Parkplatz: Hunde Auslauf Platz kurz vor der Landzuge. Sirmione: noch voller, man kann kaum das Fahhrad schieben, es ist eher so, dass man in einer fröhlichen und Eis schleckenden Menge mitschwimmt, so dicht gedrängt, dass man beim Nachbarn gleich mitschlecken könnte, ohne sich aber bedrängt zu fühlen. Lustig...
Wir beschließen direkt ans Meer zu fahren
Kommen 22:00 bei Riccardo in Bellaria-Igea Marina an. Riccardo ist supernett, führt uns mit dem Fahrrad zum Platz, schenkt uns onch zwei richtig gute norwegische Bären Biers (ich hab ihn gefargt, ob noch was offen habe) und wir richten uns ein.
Abende Spaziergang und ein rascheln in der Hecke. Wohnt da ein Affe?
4. Mai
Samstag, 4.4.
Wir packen die Elfie voll, fahren rum zum Häusle, tun alles in den Willusch rein, noch ein Kaffee, tschüss zu Lutz und Christine und wir rauschen durch bis hinter den Brenner.
Schlafplatz in Klausen, irgendein Parkplatz am Zementwerk mit Blick zum Kloster auf dem Berg.