Der Anti Coach – Lifecoaching über die Hintertür

So findest Du raus, ob Du einen Anti Coach brauchst

Du warst Dein Leben lang ein netter Kerl? Hast immer versucht zu vermitteln, Konflikte aufzulösen, anderen zu helfen? Dafür nannte man Dich Harmonie-süchtig und willenlos? Du glaubst, du kannst deine Realität selber kreieren, wenn du nur oft genug visualisierst, morgendliche positive Affirmationen rezitierst, lauter als die Bimmel-Dinger von bestimmten Türmen (ich trau mich nicht, das Wort zu sagen, könnte jemanden beleidigen)? Und wenn dann doch ein anderer Deine Gehaltserhöhung absahnt, Dein Auto klaut oder einfach Deinen Geburtstag vergisst, dann hast du halt nicht fest genug daran geglaubt, dass alles gut wird? Dann will dir das Universum was damit zeigen. Drum bist du auch häufig erschöpft oder anfällig für grippale Infekte. Damit Du lernst, auf Deinen Körper zu hören. Deinem Bauchgefühl zu folgen. Notfalls ganz schnell aufs Klo um den negativen Mist entweder oben oder unten raus wieder loszuwerden. Der Bauch kann gaaanz schön hilfreich sein, hör nur gut zu. Die richtigen Schwingungen musst du natürlich aussenden um im Glück zu baden. Ja, darauf kommen wir später, das glaube ich auch. Ein richtiger Schwinger im rechten Moment kann Blockaden lösen und Die helfen, Deine Ängste zu überwinden.

Positives Denken hilft - Dir und Anderen

Aber nein nein, wir wollen ja Positiv denken. So positiv, dass wir uns für die anderen freuen, wenn sie wieder mal die Lorbeeren einheimsen, dafür, dass sie im Meeting das von Dir Gesagte etwas lauter wiederholen und andere denken lassen, es seien ihre eigenen Ideen. Ja, ist doch schön, wenn du helfen kannst. Der Dank fürs Helfen... ja, was ist denn der Dank dafür? Du hast keine Freunde mehr, weil sie sich gerade in der schweren Zeit der Pandemie von Dir abgewendet haben, weil du nicht geimpft bist. Oder weil du dich schon das vierte Mal hast Boostern lassen. Oder einfach den Klabautermann zum kotzen findest? Und auch nicht mal mit dem Gretchen zusammenkleben magst?

Nur die richtigen Gedanken führen zum Ziel

Statt dessen gefällt Dir ein Weihnachtsmarkt. Pfui Teufel aber auch. Mit sowas beleidigst du doch Gefühle zig anderer. Mit dem ganzen Kitsch. Und dann wird da ja Alkohol getrunken, wie lästerlich. Und eigentlich, also früher, wo, wir alten wissen es ja, alles besser war. So. Also früher war das mal die zentrale Geschichte beim Weihnachtsmarkt: eine Krippe, wo man Maria und Josef sehen konnte. Und das Öchslein und das Eselein. Und viele süßen Schäfchen. Als Kind hast Du es geliebt, die kleinen feinen Einzelheiten zu entdecken, die liebevoll in die Darstellung der Weihnachtsgeschichte eingeflossen waren. Aber nochmal: Pfui! Weihnachtsmarkt heißt doch jetzt Wintermarkt, und das ehemalige Fest der Liebe will vielerorts komplett abgeschafft werden. Was aber natürlich auch nicht geht, weil das Loch in der Kasse dann schon zu groß wäre.

Und wenn du das Ziel verfehlst?

... dann hast Du halt einfach zuviel erwartet. Du sollst überhaupt nichts erwarten. Wenn was nicht so eintrifft, wie du es kreiert hast, hast du eine falsche Erwartung, die dich blockiert. In Wirklichkeit ist ja alles so eingetroffen, wie du es kreiert hast, weil, du hast es ja schließlich so kreiert. Warum es nun nicht deine Erwartung deckt hängt vermutlich mit dem Ego zusammen. Dazu unten mehr.

Wohin uns die Liebe führt

Die Liebe gehört abgeschafft. Genau. Denn wohin die uns führt kann uns der Herr Jesus ganz deutlich erklären. Der hing früher noch in Kirchen und schmachtete auf das verängstigte Volk herab. Dass der da nicht mehr hängen soll ist eigentlich ein Fortschritt. Aber bringen tuts auch nichts, die Kirchen werden mit oder ohne den Herrn Jesus immer leerer.
Nun, wo waren wir? Ach ja, bei der Liebe. Die soll ja bei laut vielen Coaching Programmen dabei helfen Unüberwindliches zu überwinden. Also wieder so ne Art Jesus Sache... Glaube und Berge, Wasser und Wein... Ohne Nebenwirkungen und ohne Garantie. Wenn es nicht funktioniert, hast Du Deine Feinde nicht genug geliebt. Gib ihnen auch noch die (...) zum (...) (zensiert), die (...) alleine macht so einen bösen Menschen doch nicht glücklich. Gib am besten einfach alles her, dann musst du auch keine Angst mehr haben, dass dir der Staat oder die Banken oder die Kirchen, ach ne, die nicht mehr, alles wegnehmen. Wie kommst Du überhaupt auf die Idee, dass der Staat Dir was wegnehmen könnte? Bist Du ein Verschwörungstheoretiker? Jetzt hör aber auf... Glaub doch nicht allen Mist, der in den (social) Medien steht.

Mach Dich frei

Loslassen ist auch so ein Zauberwort aus der Welt der gutmenschelnden Lifecoaches. Wenn man Frust hat, muss man loslassen. Aber halt, man darf nicht gleich alles loslassen, am Leben sollte man schon noch festhalten. Bitte auch nicht gleichgültig sein. Also das nun wiederum auch nicht. Nur halt loslassen. Vielleicht weiß Buddha mehr darüber, der hat es ja am Ende geschafft, dem Rad des Leidens zu entkommen, frag ihn doch mal bei Gelegenheit. Echt jetzt? Die Welt ist ein Ort von Leid? Aber nur für die Verlierer. Für die, die ständig den Lebenscoach besuchen müssen oder einen Speaker Kurs absolvieren oder wenigsten mal am Waldbaden teilgenommen haben.

Pack die Ellenbogen aus

Für die Ellenbogen-Menschen macht das Leben Spaß. Sie nehmen sich was sie sich wünschen (wohlgemerkt, nicht was sie brauchen, sondern was sie sich wünschen, kleiner Unterschied im "kreiere Deine Realität selber"-Kurs). Sie brüllen im Straßenverkehr rum, lassen ihren Frust an Kollegen aus und fressen Probleme auf keinen Fall in sich hinein. Dadurch sehen sie unglaublich gut und entspannt aus. Durch gezielte Taktik treffen Sie unbemerkt mit ihren Einkaufswagen immer genau die Fesseln der Voranstehenden, so dass man sie gerne vor lässt. Mit einem genuschelten: "ja, gehen sie nur, ich helfe ja gerne". Diese Menschen sehen nicht nur gut aus, sie erreichen auch was. Und sie sind dankbar dafür. Toll, die Ellenbogen sind eine super Erfindung vom lieben Gott. Neben dem Schwinger kann man mit einem Ellenbogen wahre Wunder erwirken. Wenn man etwas haben möchte. So kommt es, dass manche Menschen recht gut von Hartz IV leben, (was inzwischen Bürgergeld heißt, das bekommen nur männliche Anwärter, von Bürgerinnen ist ja in der Genderwelt keine Rede) während andere sich die Finger wund schreiben, nackig machen und doch kaum was kriegen. Der Teufel scheißt immer auf die großen Haufen. Ja. So muss es wohl sein. Wobei. Was soll das für ein Sprichwort sein?

Wo waren wir? Ach, ja, genau. Du bis ein Gutmensch und fühlst Dich beschissen?

Zeit für ein Anti-Lebens-Coaching.