Die Körnerbohne ist Gemüse des Jahres 2004
Ergänzt am: 24. Juli 2024 //
Alles Bohne oder was?
Als Bohnen werden die Hülsen und Körner verschiedener Leguminosen bezeichnet. Wenn man von "Körnerbohne" spricht, ist das dann ein bisschen doppelt gemoppelt, aber da gehts wohl hauptsächlich um die Verwendung der Körner im Gegensatz dazu, dass man bei anderen Sorten die ganze Hülse mitisst.
Namen gibt es viele für Bohnensorten und Arten, zum Beispiel: Gartenbohnen, Buschbohne, Fisole, Stangenbohne, Wachsbohne, Schwertbohne, Brechbohne, Schnippelbohnen, Flageoletbohne, Prinzessbohne. Grüne Bohnen, Dicke Bohnen (Vicia faba), Puffbohnen (Vicia faba var. equina), Ackerbohnen, Saubohnen. Viehbohne, Fababohne.
Mondbohne (Phaseolus lunatus), Käferbohne (Feuerbohne, Prunkbohne, Phaseolus coccineus)
Kultur und Geschichte der Bohne
Vom Aufstieg, Abstieg und der Wiederentdeckung
Leguminosen gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Archäologische Funde belegen ihren Anbau in Süd- und Mittelamerika bereits in der Stein- und Bronzezeit.
Körner- oder Trockenbohnen der Gattung Phaseolus sind seit etwa 6000 Jahren ein wichtiges Nahrungsmittel für Mensch und Tier. In Südamerika decken heute noch Bohnen einen Löwenanteil des Eiweißbedarfs der Menschen vor allem mit den Körnern der vielen traditionellen schwarzsamigen Sorten; denn Trockenbohnen haben einen hohen Eiweißgehalt.
Aber erst im 16. Jahrhundert kam die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) aus Amerika nach Europa.
Bis dahin kannte man im "Alten Land" schon die Ackerbohne (Vicia faba) - auch Puffbohne, Saubohne oder Dicke Bohne genannt - und die Augenbohne (Vigna unguiculata); die Ackerbohne gehört botanisch zur gleichen Familie (Fabaceae) allerdings zur Gattung Vicia.
Die Bohnen aus der Neuen Welt waren bald beliebter als heimische Bohnenarten und verdrängte diese allmählich aus der menschlichen Ernährung.
Und heutzutage, im 21. Jahrhundert, ist in Deutschland die Bohne in ihrer Nutzung als Körner- oder Trockenbohne weitestgehend wieder in Vergessenheit geraten. Während weltweit die Produktion stetig steigt, sind in Deutschland nahezu alle traditionellen Sorten von den Sortenlisten und damit aus dem Handel verschwunden. Die Saubohne wird heute fast ausschließlich als Futterpflanze oder zur Gründüngung angebaut.
Bohnenvielfalt in Farbe und Form
Bohnen gibt es in vielen verschiedenen Farben, Formen und auffälligen Mustern der Samenschale.
Sie sind durch spontane Mutation entstanden und hätten in der Natur vermutlich so kaum überleben können.
Aufmerksame Gärtnerinnen fingen an Bohnen aufgrund der Attraktivität auszulesen und so konnte ein enorme Vielfalt entstehen, die jedoch oftmals nur sehr regional verbreitet war.
Durch Tausch und Verkauf kamen viele dieser Landsorten über die Grenzen der Region hinaus, in der sie entstanden sind.
Während bei Feuerbohnen oder Kidneybohnen nur die Kerne verzehrt werden, kommen bei Prinzess-, Wachs-, Brech- oder Grünen Bohnen auch die Hülsen auf den Teller. Bei den letzteren Sorten wird also die gesamte Frucht verwertet.
Quellen und weiterführende Links
https://info.bml.gv.at/themen/lebensmittel/trad-lebensmittel/feldfruechte/gartenbohne.html
Schlusswort
In Deutschland werden besonders gern Gartenbohnen, Puffbohnen sowie Prunkbohnen angepflanzt.